Renditeliegenschaften finanzieren: Tipps, wie Sie einfacher Kapital erhalten
- Jan Würgler

- 19. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Die Finanzierung von Renditeliegenschaften (Mehrfamilienhäuser oder Geschäftsliegenschaften zur Vermietung) ist in der Schweiz anspruchsvoll. Banken und Investoren prüfen strenger als bei selbstbewohntem Wohneigentum, verlangen höhere Eigenmittel und kalkulieren konservativer.
Trotzdem gibt es Strategien, mit denen Sie sich deutlich besser positionieren und Ihre Chancen auf Kapital erhöhen können.
1. Professionelles Finanzierungsdossier erstellen
Ein unvorbereitetes Gespräch mit der Bank führt selten zum Erfolg. Wer sich professionell aufstellt, punktet sofort.
Cashflow-Berechnung: Einnahmen, Ausgaben, Leerstandsszenarien.
Marktanalyse: Standortvorteile, Nachfrageentwicklung.
Objektdokumentation: Grundbuchauszug, Zustand, Mietverträge...
Ein sauberes, übersichtliches Dossier signalisiert, dass Sie nicht nur Eigentümer, sondern Unternehmer im Immobilienbereich sind.
2. Eigenmittel clever strukturieren
Renditeobjekte erfordern meist 25–30 % Eigenkapital. Doch es gibt Wege, diese Hürde zu meistern:
Nachrangdarlehen von privaten Investoren als ergänzendes Eigenkapital.
Club Deals: mehrere Investoren bündeln Kapital und schaffen so eine solide Basis.
So zeigen Sie, dass Sie finanziell breit abgestützt sind.
Der „Stehbetrag“ (= die Marge, die ein Generalunternehmer beim Bau / Umbau einer Immobilie aufschlägt) kann unter Umständen als zusätzliche Sicherheit oder quasi Eigenmittel in die Finanzierung eingebracht werden – wenn der GU mitmacht und die Bank das akzeptiert.
3. Ertragssteigerungspotenzial aufzeigen
Banken und Investoren lieben Perspektive. Wenn Sie nachweisen können, dass die Liegenschaft in Zukunft mehr abwerfen wird, steigt die Finanzierungsbereitschaft.
Mietreserven dokumentieren (z. B. Vergleich mit Marktwerten).
Sanierung oder Ausbau mit klar kalkuliertem Mehrertrag.
Optimierungspotenziale wie Nebenkostenreduktion oder effizientere Verwaltung.
4. Bonität und Sicherheiten stärken
Auch wenn das Objekt selbst Erträge abwirft, prüfen Banken Ihre persönliche Finanzlage.
Saubere Bonität: Steuerunterlagen, Einkommen, keine Betreibungen.
Cross-Collateral: weitere Immobilien oder Sicherheiten einbringen.
Eine solide Ausgangslage senkt das Risiko – und verbessert die Verhandlungsposition.
5. Den richtigen Kapitalgeber wählen
Nicht jede Bank ist gleich. Die Wahl des Partners entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg.
Kantonalbanken: grosse Unterschiede, je nach Risikoappetit.
Regionalbanken / Raiffeisen: besseres Verständnis für lokale Märkte.
Versicherungen / Anlagestiftungen: attraktiv für grössere Objekte.
Private Investoren & Family Offices: flexibel bei Nachrang- oder Mezzanine-Finanzierungen.
Wer die richtigen Türen öffnet, erhöht die Chancen auf attraktive Konditionen.
Fazit: Schwierige Finanzierung? Mit Strategie machbar!
Renditeliegenschaften sind ein beliebtes Investment, die Finanzierung bleibt aber herausfordernd. Mit einem professionellen Auftritt, cleveren Eigenmittelstrukturen und klar dokumentiertem Ertragspotenzial verbessern Sie Ihre Position massiv – und machen den Weg frei für Kapital von Banken oder Investoren.






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