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Purpose? - oder eher: Ein nachhaltiger Impact in Real Estate

Menschen haben einen bewussten oder unbewussten Grund für ihr Handeln oder sie lassen sich einen Grund geben. Genauso fussen Unternehmen auf einem Sinn oder Wert, die in den Tätigkeiten und Strategien sichtbar werden. Obwohl dies keine neue Erkenntnis darstellt, ist diese Diskussion über Purpose aktuell allgegenwärtig. Dabei werden Unternehmen angehalten, die bisherige Ausrichtung grundlegend zu hinterfragen und einen Purpose zu finden. In dieser Diskussion stellt sich nun aber die zentrale Frage: Welchen Stellenwert kann und soll Purpose in Unternehmen einnehmen und was heisst dies für den Real Estate Bereich?


Der Artikel nimmt die Aktualität der Frage nach Sinn(haftigkeit) auf, erläutert die Bedeutung von Purpose, hinterfragt dies kritisch und gibt ein praktisches Beispiel am Real Estate Bereich von Affines.

Eine alte Frage neu diskutiert

Die Sinnfrage ist keine neue Erscheinung. Seit Jahrhunderten setzen sich kluge Köpfe mit der Frage nach dem Sinn (des Lebens) auseinander. Allerdings geniesst die Frage nach Purpose Aktualität und Aufmerksamkeit und wird entsprechend in vielen Artikeln von Fachzeitschriften sowie in den Medien diskutiert. So beschäftigen sich beispielsweise auch Krogerus und Tschäppeler im «Das Magazin» mit der Frage «Was unterscheidet Mission, Vision und Purpose?» (Krogerus & Tschäppeler, 2022, S. 28[1]). Sie veranschaulichen indes, dass es zuerst in Unternehmen die Klärung des «warum» benötigt, bevor das «wie» und das «was» angegangen werden kann.


Purpose...what?

Doch was bedeutet Purpose im Kontext von Unternehmen und Projekten eigentlich? Es gibt fast so viele Überlegungen dazu, was genau Purpose bedeutet und wie dies in unternehmerisches Handeln integriert werden kann, wie es Autor*innen gibt, die darüber schreiben.

Grundsätzlich kann Purpose als der Sinn, der Zweck oder die Bestimmung eines Unternehmens, der Tätigkeitsfelder und Ziele verstanden werden. Hurst (2014) unterscheidet zudem drei Formen von Purpose; der persönliche, der beziehungsbasierte und gesellschaftliche Purpose.

Der persönliche Purpose stellt die Frage nach der persönlichen Erfüllung im Beruf. Ein beziehungsbasierter Purpose geht darüber hinaus und umfasst ebenso die Beziehungen im Arbeitsalltag – Beziehungen mit Teamkolleg*innen, mit Stakeholdern und Kund*innen. Es geht darum, mithilfe dieser Beziehung etwas zu erschaffen, das als Einzelpersonen nicht möglich wäre. Erst die Beziehungen und die daraus erstandenen Erfolge bestätigen den persönlichen Wert und den Beitrag zur Lösung von Herausforderungen. Der gesellschaftliche Purpose geht noch einen Schritt weiter – als Mensch sind wir ein Teil eines Ganzen, dessen Folgen über die sichtbaren Effekte des Handelns hinausgehen. Somit tragen wir als Mensch zu etwas Besserem in der Welt bei, weshalb von einem «Higher Purpose» gesprochen wird (Hurst, 2014; zit. in Schmidkonz, 2021, S. 74-75[2]).


Ein Hype – mit Schönheitsfehler

Zurzeit kommen Unternehmen fast nicht mehr um die Frage nach Purpose herum. Obwohl es gut ist, dass Unternehmen nebst den finanziellen Aspekten auch über den Tellerrand ihrer Tätigkeit schauen, haften einzelnen Aspekten des aktuellen Hypes nach Sinnsuche diverse Schönheitsfehler an. So hält beispielsweise der Organisationssoziologe Kühl (2020) fest, dass Purpose ein Managementhype darstellt, wobei die Zukunft in der realen Praxis der Unternehmen unklar bleibt (Backovic, 2020; Interview mit Stefan Kühl im Handelsblatt [3]).

Grundsätzlich haben sich Unternehmen schon immer die Frage nach der richtigen Ausrichtung gestellt. Heute allerdings vermarkten Unternehmen ihren Purpose als neue Strategie und schmücken sich als nachhaltiges Unternehmen am Puls der Zeit, obwohl sie nicht wirklich eine neue Ausrichtung vorgenommen haben. So verkommt Purpose zu einem Label und Marketingmassnahme zwecks Reputationsverbesserung. Die Praxis zeigt zudem, Geschäft geht oft vor Gewissen. Umweltschädliche, sozial oder ethisch bedenkliche Geschäftsmodelle werden zum Teil noch immer nicht ausreichend hinterfragt und nach einem Purpose ausgerichtet (Simon, 2020 [4]). Dabei passen die Rhetorik und das Handeln nicht immer zusammen, womit das Vertrauen verloren gehen kann. Des Weiteren gibt es in der Schweiz Unternehmen, die keine aktivistische Suche nach einem Purpose benötigen, da sie schon immer mit einer grossen intrinsischen Motivation verbunden waren und auf eine entsprechende Identität zurückgreifen (vgl. beispielsweise Familienunternehmen). Nur deshalb sind diese Unternehmen nicht weniger mit einem Sinn verbunden.


Purpose konkret - nachhaltiger Impact in Real Estate

Zurück zur Ausgangsfrage: Was heisst diese Diskussion um Purpose nun für den Real Estate Bereich und wie geht Affines damit um?

Eine Immobilie steht immerzu in einem Umfeld, in einer spezifischen Region mit einer spezifischen Natur und ist Teil der Gesellschaft. Der Bau und die Gestaltung von Immobilien prägen Siedlungen, Quartiere, ganze Stadtteile (Stichwort Gentrifizierung) und den Lebensraum von Mensch und Natur. Somit sind Geschäfte mit Immobilien stets Geschäfte mit einem Impact auf ein Umfeld, eine Region, eine Natur und auch auf eine Gesellschaft. Wenn man nun diese Überlegungen auf die Purpose-Diskussion überträgt, kann festgehalten werden: Das Real Estate Geschäft verfolgt immerzu einem besonderen Purpose, da der Impact von Real Estate Projekten vielfältig und unumgänglich sind.

Aufgrund dessen betrachtet Affines ihre Projekte im Real Estate Bereich stets ganzheitlich und setzt sich mit den Folgen von Finanzierungen im Real Estate Bereich auseinander. Affines entwickelt zusammen mit den Kund*innen umfassende Lösungen, die nebst einem finanziellen Ertrag auch den Beitrag für das Umfeld, die Region und den Lebensraum von Mensch und Natur aufzeigen und berücksichtigen.

Bei der Ausrichtung nach einem Purpose geht es Affines somit nicht darum, Purpose als Label zu verwenden und auf den aktuellen Diskurs einfach aufzuspringen, sprich etwas ganz anders zu machen. Vielmehr steht für Affines ein konkretes Bewusstsein über die eigenen Werte im Fokus, die ihre Dienstleistungen prägen. Affines erarbeitet dabei mit den Kund*innen den gewünschten Impact, der mit den gemeinsamen Projekten verfolgt wird.

Diese Kombination des finanziellen Erfolgs und sinnhaften Wirtschaftens wird von Affines als besondere Chance gesehen. Inwiefern sich nun dies um einen besonderen Purpose handelt, bleibt zu diskutieren...

[1] Krogerus & Tschäppeler (2022). Was unterscheidet «Mission», «Vision» und «Purpose»?. Das Magazin, 28. [2] Schmidkonz, C. (2021). «Higher-Purpose» und Erfolg im Beruf. Wiesbaden: Springer.

[3] Backovic, L. (2020). Organisationsexperte: “In ein, zwei Jahren wird kaum noch jemand über Purpose sprechen». Handelsblatt. Verfügbar unter https://www.handelsblatt.com/karriere/stefan-kuehl-im-interview-organisationsexperte-in-ein-zwei-jahren-wird-kaum-noch-jemand-ueber-purpose-sprechen/26238316.html

[4] Simon, B. (2020). Der Purpose-Hype ist oft nur aufgesetzt – denn in der Praxis zählt häufig das Geschäft. Handelsblatt. Verfügbar unter https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-der-purpose-hype-ist-oft-nur-aufgesetzt-denn-in-der-praxis-zaehlt-haeufig-das-geschaeft/25632146.html

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